Felix Kolmer
Worin besteht Ihre persönliche Motivation, sich für die deutsch-tschechischen Beziehungen zu engagieren?
Meine persönliche Motivation, mich für die deutsch-tschechischen Beziehungen zu engagieren, beruht auf meinem persönlichen Schicksal und dem meines weiteren Verwandtenkreises während des Zweiten Weltkriegs. Von den rund fünfzig Mitgliedern unserer Familie sind nur drei aus den Konzentrationslagern zurückgekehrt. Der Terror, den die damalige Generation in Deutschland und im deutsch besetzten Europa etablierte, verblasst langsam. Die neuen Generationen – und heute ist dies bereits die vierte Generation – sind in einer demokratischen Umgebung aufgewachsen. Durch die Zusammenarbeit mit der deutschen Seite möchte ich zeigen, dass das friedliche Zusammenleben Deutschlands mit den anderen Völkern Europas nicht nur möglich, sondern auch für alle beteiligten Staaten von Vorteil ist, insbesondere für die Nachbarn Deutschlands und für Deutschland selbst.
Welche Bedeutung hatte/hat Ihrer Meinung nach die Gründung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds?
Die Gründung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds befördert diesen Gedanken sehr stark durch die Unterstützung gemeinsamer Projekte und durch die breite Diskussion im Deutsch-Tschechischen Gesprächsforum. Der Fonds bietet der Jugend beider Länder Raum zur Zusammenarbeit.
Was ist aus Ihrer Sicht das größte Verdienst des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds?
Das größte Verdienst des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds liegt in der erfolgreichen Umsetzung der oben genannten Gedanken und darin, dass dies gelingt.
Was würden Sie sich für die Zukunft der deutsch-tschechischen Beziehungen wünschen?
Inhaltlich wünsche ich mir nicht mehr, als das, was der DTZF bereits tut. Seine Tätigkeit sollte von beiden Außenministerien (und Außenministern) mitverfolgt und verhandelt werden. Objektiv betrachtet sind die Beziehungen beider Länder so gut wie nie zuvor.